Amina Hrnčić

 

KAD UBIJU STARO DRVO

Imalo je jake grane i jače korijenje,

Krošnju zelenih listova proljećem.

Zimi bijelu, probeharao snijeg,

S jeseni - ispod nas i nad nama

Sijalo bi zlatno.

 

Mada su ga posjekli,

Nisu uspjeli isprati

Ukolijevčeno ubjeđenje,

Kako se neke razgranate ruke

Pružaju nebom,

Grle noću dok spavamo,

I štite od zlih vjetrova.

 

Povjeruješ li kada tvrde -

Kako je svijet nemjenjiv,

Učeći te da mijenjaš sebe,

Jer - to je zapisano u stopalima,

Koja paze koga gaze,

I gledaju da ne budu zgažena,

U tvojim otrovanim dubinama očiju

Crna tačka tada tone,

Odvija se mioza kosmosa,

Sažeta u model, koji predstavlja gubitak -

Struganje nade, savjesti, i ega

Dok slijeganjem ramena

Iznova obaraš stablo.

 

I mislim da se zjenice vasione

Baš tada gase

U njenim dužicama,

Koje umiru u godovim tijelima,

Dok cjelina podrhtava,

Možda posljednji put,

U nevjerici zbog tvoga

Odustajanja.  


____________________

WENN SIE DEN ALTEN BAUM TÖTEN

Er hatte starke Äste und stärkere Wurzeln,

Verflechtung grüner Blätter im Frühling.

Im Winter weiß, in voller Schneeblüte,

Im Herbst – unter und über uns –

Goldenes Leuchten.

 

Obgleich sie ihn gefällt haben,

Haben sie es nicht vollbracht

Die verwurzelte Überzeugung auszumerzen,

Dass sich verzweigte Arme

Gen Himmel recken,

Sich nachts umarmen, während wir schlafen,

Und uns vor bösen Winden schützen.

 

Glaubst du es, wenn sie beteuern, –

Die Welt sei unveränderlich,

Dir beibringen, dich selber zu ändern,

Denn – so steht es in den Füßen geschrieben,

Die zusehen, über wen sie gehen,

Und achtgeben, nicht zertrampelt zu werden,

In den vergifteten Tiefen deiner Augen

Versinkt dann ein schwarzer Punkt,

Vollzieht sich die Miosis des Kosmos,

Gebündelt in einem Modell, das den Verlust verkörpert –

Abschaben der Hoffnung, des Gewissens und des Egos,

Während du achselzuckend

Aufs Neue den Baum fällst.

 

Und ich denke, die Pupillen des Weltalls

Erlöschen genau dann

In seinen Iris,

Die in den Jahresringen sterben,

während das Ganze bebt,

Vielleicht zum letzten Mal,

Im Unglauben ob deines

Aufgebens.

Aus dem Serbischen von Ljiljana Aćimović, Ivana Četić, Marija Mirković und Clemens Wigger

Erstveröffentlichung: LICHTUNGEN, Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik, 164/LVI, Graz, S. 85‒86.