Young Authors for Future Krisenszenarien und (junge) Literatur im Ost-West-Dialog


Finanzierung

DAAD (Programm: Hochschuldialog mit den Ländern des westlichen Balkans)

Projektdauer

01.01.202131.12.2021

Projektleitung

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Eva Kowollik, Tijana Matijević)

Projektpartner

Universität Montenegro (Jelena Knežević, Elli Mack); Universität Novi Sad (Ivana Pajić)

Mitwirkende am Projekt

Marie-Luise Alpermann

Autor*innen

Aus dem BKMS ins Deutsche übersetzt: Asja Bakić, Luiza Bouharaoua, Ivana Bodrožić, Marijana Čanak, Monika Herceg, Lejla Kalamujić, Maša Kolanović, Bojan Krivokapić, Radmila Petrović, Olja Savičević Ivančević, Maja Solar, Lucija Tunković, Jasna Jasna Žmak

Aus dem Deutschen ins BKMS übersetzt: Elena Bavandpoori, kaśka bryla, Radostina Patulova, Corinna Widhalm

Übersetzer*innen

Standort Halle: Philine Bickhardt, Antonia Flach, Klaus-Dieter Föhlinger, Anne Grab, Emilie Grossinger, Robert Louis Isaf, Hajo Kortmann, Rebekah Manlove, Valerie Puk, Johanna Walther

Standort Nikšić: 

Standort Novi Sad: Denes Kobetits, Biljana Kovač, Milana Milić, Ivana Pajić, Iva Simurdić


Projektbeschreibung:

Die gegenwärtigen Herausforderungen unter dem Vorzeichen von Klima und Corona werden als globale gesellschaftliche Krise wahrgenommen. Dies stellt die Region des Westbalkan, die bis heute mit den Folgen der von Kriegen geprägten Transformationszeit zu kämpfen hat, vor ganz spezifische Herausforderungen. Auf die sehr komplexe gegenwärtige Krisensituation wird weltweit literarisch reagiert – dies haben wir mit einem studentischen Übersetzungs- und Begegnungsprojekt in den Fokus gesetzt und  insbesondere die spezifische Situation des Westbalkan herausgearbeiten. Die Studierenden setzten sich in Halle (Deutschland), Nikšić (Montenegro) und Novi Sad (Serbien) mit der aktuellen sowohl deutschsprachigen als auch postjugoslawischen Literaturproduktion auseinander. Höhepunkt des Projekts ist die Begegnung der drei Studierendengruppen in Cetinje (Montenegro) im September 2021, um in einem einwöchigen Übersetzungsworkshop unter der Anleitung erfahrener Literaturübersetzerinnen die Arbeitsversionen ihrer Übersetzungen zu diskutieren sowie um mit Autor*innen ins Gespräch zu kommen. Der Workshop ist in einem weiten Sinne als Plattform der Begegnung und des Meinungsaustauschs gedacht, wo über die praktische und gemeinsame Arbeit an den Texten die Diskussion über das Potenzial von literarischen Texten möglich werden soll, eine als desaströs empfundene Gegenwart sprachlich zu reflektieren.





Projekt: K/Eine Utopie(n) mehr?  Ein Forum für junge, engagierte Literatur


Finanzierung

DAAD (Programm: Hochschuldialog mit den Ländern des westlichen Balkans)

Projektdauer

01.01.201931.12.2019

Projektleitung

Friedrich-Schiller-Universität Jena (Andrea Meyer-Fraatz, Željana Tunić)

Projektpartner*innen

Universität Montenegro (Jelena Knežević); Universität Novi Sad (Ivana Pajić); Universität Banja Luka (Ljiljana Aćimović); Universität Osijek (Sanja Cimer Karaica); Nord-Kaukasische Föderale Universität (Jana George)

Projektmitarbeiter*innen

Valentina Knežević, Jelena Kisić, Andrija Škare, Milan Rakul

Autor*innen

Montenegro (Barbara Delać, Jana Radičević, Nikola Ćorac, Luka Boljević, Milena Radević); Bosnien und  Herzegowina (Vladana Perlić, Marija Zemunović, Amina Hrnčić); Kroatien (Monika Herceg, Marija Dejanović, Mateja Jurčević); Serbien (Nikolina Đorđević, Milica Milosavljević, Jelena Ljubenović, Pavle Aleksić); Russland (Timur Walitow)

Übersetzer*innen

Deutschland (Clemens Wigger, Dora Kelemen, Markus Manojlović, Arsenije Bogdanović); Montenegro (Lejla Alibašić, Anđela Dobrović, Jana Radičević); Serbien (Ivana Pajić, Biljana Kovač, Iva Simurdić); Bosnien und Herzegowina (Ljiljana Aćimović, Ivana Četić, Marija Mirković); Kroatien (Sanja Cimer Karaica, Pavo Damjanović, Anita Vrhovac); Russland (Jana George, Arina Semenikhina); Slowenien (Tina Štrancar)



Projektteam:



Projektbeschreibung:

Im Projekt geht es darum, Literatur als Raum alternativen Denkens und Sprechens zu vermessen und zu fragen, welche Impulse von ihr ausgehen können, wenn es um die Stärkung von Pluralismus, Demokratie und Zivilgesellschaft geht. Die Werke junger Autor*innen aus dem Westbalkanraum und Russland sind dabei von besonderem Interesse, weil es sich hierbei um eine Generation handelt, deren gesamte Kindheit und Jugend in die Transformationszeit fällt und die gleichzeitig von wegbrechenden Zukunftshoffnungen besonders stark betroffen ist. Emanzipativ-demokratisches Denken, Schreiben und Handeln bedarf hier einer besonderen Unterstützung, dies umso mehr, als kulturelle Infrastrukturen, die dies ermutigen und stützen könnten, nur schwach ausgeprägt sind. Das Projekt hat zwei Säulen: (1) eine literarisch-zivilgesellschaftliche und (2) eine wissenschaftlich-universitäre. (1) Ein parallel in den Partnerländern ausgeschriebener Literaturwettbewerb sollte künstlerische Potentiale aktivieren, zugleich sollte von ihm ein Impuls zur gesellschaftlichen Selbstreflexion ausgehen. (2) Die in diesem Wettbewerb ausgewählten Werke wurden übersetzt. Die Übersetzung der Texte fand in einem parallel an den Partneruniversitäten in Deutschland, Ex-Jugoslawien und Russland durchgeführten Seminar statt, an das sich eine internationale Sommerschule anschloss. 


Literaturwettbewerb „K/Eine Utopie(n) mehr?“ / „Vr(ij)eme (bez) utopije“/ „Bрeмя (бeз) утопии“, Frühjahr 2019

Am Anfang des Projektes stand die Ausschreibung eines Literaturwettbewerbs zum Thema „K/Eine Utopie(n) mehr?“ („Vr(ij)eme (bez) utopije“/ „Bрeмя (бeз) утопии“). Der Wettbewerb wendete sich an junge Autorinnen und Autoren in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Russland und Serbien im Alter von 18 bis 28 Jahren. Die Nachwuchsschriftsteller*innen wurden aufgerufen, eine maximal fünfseitige Kurzgeschichte oder Gedichte einzusenden. Der Literaturwettbewerb wurde dezentral an den Projektstandorten Banja Luka, Novi Sad, Nikšić/Podgorica, Osijek und Stawropol organisiert und an lokalen Kulturzentren, Bibliotheken, höheren Schulen und den Partneruniversitäten beworben.

 

Organisationsworkshop und Jury-Sitzung in Osijek, 6.-9.6.2019

Auf dem ersten Organisationsworkshop in Osijek fand die Jury-Sitzung statt, bei der die Auswahl von im Rahmen des Literaturwettbewerbs eingereichten Texten durch eine externe ExpertInnen-Jury erfolgte. Der Organisationsworkshop in Osijek diente außerdem der Vorbereitung des gemeinsamen übersetzungswissenschaftlichen Seminars, das an allen sechs Partneruniversitäten durchgeführt wurde und das sich an Studierende in literaturwissenschaftlichen Master- und Doktorstudiengängen wendete. Im Mittelpunkt dieses Seminars standen die Übersetzung der in dem Literaturwettbewerb ausgewählten Texte.


Sommerschule in Tivat, 15.-22.9.2019

An der Sommerschule in Tivat nahmen zehn Studierende aus Banjaluka, Jena, Nikšić, Novi Sad, Osijek und Stavropol teil. Unter der Leitung ihrer Professor*innen arbeiteten sie in Gruppen an deutschen Übersetzungen der Texte, die im Rahmen der regionalen Literaturwettbewerbe ausgewählt wurden. Herr Prof. Dr. Carsten Sinner von der Universität Leipzig hielt den Plenarvortrag unter dem Titel „Zur Authentizität der Sprache in der Übersetzung“ und half den jungen Übersetzer*innen bei problematischen Textstellen. Eine kurze Einführung in die Begriffe Utopie und Dystopie gab Prof. Dr. Andrea Meyer-Fraatz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. In einem angenehmen Ambiente nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit für konstruktive Diskussionen. In der gemeinsamen Übersetzungsarbeit der Germanistik- und Slawistikstudierenden zeigten sich die Vorteile des kontrastiven Ansatzes, in dem nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle Unterschiede und Besonderheiten berücksichtigt werden. Die jungen Übersetzer*innen verstanden die Wichtigkeit der Übersetzung für das Verstehen kultureller Phänomene und der Kulturen insgesamt.

 

 

Abschlusstreffen in Berlin, 5.-7.12.2019

Beim letzten Treffen des Projektteams in Berlin wurden die Projektergebnisse präsentiert und die geplante Veröffentlichung der Texte und Übersetzungen besprochen. Intensiv wurde über den Aufbau und den Inhalt der geplanten Projektwebseite diskutiert, wonach die Hauptelemente festgelegt wurden. Ein wichtiges Thema waren auch eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit und weitere Unterstützung der jungen Autor*innen aus Südosteuropa durch eine elektronische Plattform.

 

Lesung und Gespräch im Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, 5.12.2019

Die Projektergebnisse wurden, außer beim internen Projekttreffen, auch bei einer Lesung im Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien (ZOiS) am 5. Dezember 2019 präsentiert. An der Lesung nahmen die Projektleiterinnen (Andrea Meyer-Fraatz und Željana Tunić von der Universität Jena), zwei junge Autor*innen aus Montenegro und Russland (Barbara Delać und Timur Walitow) und zwei Projektpartnerinnen (Ivana Pajić von der Universität Novi Sad und Jana George von der Universität Stavropol') teil.